Fasten Gedalja ist nach dem jüdischen Statthalter Gedalja Ben Achikam genannt, mit dessen gewaltsamen Tod nach der Zerstörung des Ersten Tempels die jüdische Autonomie in Jehuda endete.
Es ist die Zeit des Babylonischen Exils und der Dominanz Nebukadnezars über nahezu den gesamten Nahen Osten. Am Rosch Ha-Schana des Jahres 3338, im Jahr 422 v.d.Z. wird Gedalja Ben Achikam nach nur zwei Monaten im Amt als Stadthalter von Jehudah mitsamt seiner Gefolgschaft durch Jischmael ben Netania – einem Nachkommen der Könige aus dem Hause Davids und Fürst des Königs Zidkijahu – und zehn seiner Helfer aus Neid ermordet. Aus Furcht vor Racheakten der Babylonier floh das noch übrige Volk aus Israel nach Ägypten – kein Jude verblieb im Land.
Da wir am 1. und 2. Tischri wegen Rosch Haschana nicht fasten dürfen, erinnern wir uns mit dem Zom Gedalia am 3. Tischri an das Ende einer jüdischen Präsenz in seinem Land. Fällt der 3. Tischri auf Schabbat, so wird das Fasten auf den 4. Tischri verlegt, denn wir fasten am Schabbat nicht. Es ist ein kleiner Fasttag, der kurz vor Sonnenaufgang beginnt und mit dem Einbruch der Nacht endet. Außer dem Verbot zu essen und zu trinken gibt es keine Einschränkungen.