Nur 4 Tage trennen Jom Kippur vom Laubhüttenfest – Sukkot, das auch als „Zeit unserer Freude“ bezeichnet wird. Nach der Strenge und dem Ernst des Versöhnungstages folgt ein Übergang, der in den Psalmen (97:11) mit den Worten beschrieben wird: „Licht ist gesät dem Gerechten, und Freude den von Herzen Aufrichtigen“. Die Freude und die Fröhlichkeit der Sukkot-Tage hebt die Tora gleich mehrfach hervor:

  • „… und seid fröhlich vor dem Ewigen, eurem Gotte, sieben Tage lang“ (Wajikra, 23:40)
  • „Sei fröhlich an deinem Feste“ (Dewarim, 16:14)
  • „… und du sollst ganz Freude sein“ (Dewarim, 16:15)

Sukkot ist ein siebentätiges Fest, wie schon Pessach. Seine Bezeichnung kommt von “Sukka”, das Laubhütte bedeutet. Die Tora stellt Sukkot als ein Erntefest dar. In Erinnerung an diesen landwirtschaftlichen Anlass werden die Laubhütten mit Früchten geschmückt und in der Synagoge wird feierlich an die Zeremonie des Wasserschöpfens im Tempel von Jerusalem (nissua‘h ha-majim) erinnert. Am Tag nach Sukkot wird im Gottesdienst von Schemini Azeret um Regen für das Land Israel gebetet.



Die sieben Tage, die wir in der Laubhütte verbringen, erinnern uns jedoch auch an die vierzigjährige Wanderung durch die Wüste nach dem Auszug der Juden aus Ägypten. „In Hütten sollt ihr sieben Tage lang wohnen … Auf dass eure Nachkommen wissen mögen, dass ich die Kinder Israels habe in Hütten wohnen lassen, als ich sie aus dem Lande Ägypten geführt …“. (Wajikra, 23:42-43)



Die Sukkotzeit ist reich an Bräuchen. Ein besonderes Symbol dieser Tage ist der Lulaw: Ein aus Dattelpalmen-, Myrten- und Bachweidenzweigen zusammengebundene Feststrauß, dem der Etrog beigelegt ist – eine Zitrusfrucht mit einem besonders aromatischen Duft. Der Lulaw wird an den sieben Tagen während des Sukkot-Morgengottesdienstes geschüttelt, dabei wird er in die vier Himmelsrichtungen und nach oben und unten bewegt. Der Lulaw gilt als ein Symbol der Einheit des jüdischen Volkes und der Verbundenheit mit seiner Heimat Israel.