Tu-biSchwat (15. Schwat: „T“ für hebr. „Tet“ auch 9 und „U“ für hebr. „U“ durch „Waw“ auch 6 repräsentiert, womit 9+6=15 ist) bietet uns einen interessanten Einblick in das jüdische traditionelle Zeitverständnis. Das Mischnatraktat „Rosch Ha-Schana“ 1:1 der Ordnung „Moed“ führt aus:

„Es gibt vier Neujahrsfeste:
den ersten Nissan, den Rosch Haschana für Könige und Feste,
den ersten Ellul, den Rosch Haschana für den Zehnten der Tiere,
den ersten Tischri für die Jahre, die Schmitta und das Jubeljahr und für Pflanzen und Gemüse,
den ersten Schwat für das Neujahr der Bäume, so sagt das Haus Schammai. Das Haus Hillel sagt aber: den 15. des Monats Schwat.”

Da die Halacha nach dem Hause Hillel bestimmt wird, ist das Neujahr der Bäume am 15. Schwat. Früchte, deren Blütezeit nach dem 15. Schwat liegt, mussten im Alten Israel für dieses Jahr verzehntet werden.

Heute ist es an Tu biSchwat ein schöner Brauch, Früchte und Nüsse zu essen. Dabei sollten es besonders solche sein, die in Israel wachsen. In Israel pflegen Kinder am 15. Schwat Bäume zu pflanzen.