Taanit Esther (Esther-Fasten) ist ein Fasttag, der auf den 13. Adar fällt. Ihm folgt das Purimfest am 14. Adar.

Die Bezeichnung Fasten Esther ist an die Stelle in der Esther-Rolle geknüpft, an der Esther ausrichten lässt:

“Gehe, versammle alle in Schuschan sich befindenden Jehudim! Haltet ein Fasten um meinetwegen! Esst und trinkt drei Tage nichts, Tag und Nacht! Auch ich und meine Dienerinnen wollen fasten! So will ich dann zum König gehen, und zwar gegen das Gesetz. Komme ich dann um, so komme ich um” (Esther 4:16).

Esther fastete jedoch am 14., 15. und 16. Nissan – es war an den drei Tagen vor Pessach. Damit besteht für unser Fasten am 13. Adar ein anderer Grund:

Am 13. Adar versammelte sich das jüdische Volk in Persien, um gegen seine Feinde zu kämpfen. Wie schon die Israeliten um Mosche, Aharon, Chur, Jehoschua in der Wüste am Vortag des Kampfes gegen Amalek fasteten, fasteten alle Juden im Reich von Achaschwerosch, dass auch ihnen Gott im Kampf gegen die Feinde helfen möge. So wird dieser Tag Taanit Esther genannt, und erinnert uns an die Wunder und an Gottes Hilfe, die den Juden in ganz Persien zu Esthers Zeit zuteil wurden.

Taanit Esther gehört zu den kleinen Fastentagen und daher ähneln die Fastenregeln denen von Fasten Gedalja, dem Fasten am 10. Tewet und dem Fasten am 17. Tammus. Beim Minchagebet findet auch die Zeremonie zum Andenken an den “halben Schekel” statt, der gezahlt wurde, als der Tempel noch stand: In der Synagoge liegen Teller aus, in die man drei Münzen legt (in Deutschland sind es drei 50 Cent Münzen – anderthalb Euro). Die drei Münzen sollen an Esthers Bitte an das ganze jüdische Volk erinnern, drei Tage lang zu fasten und Reue, Umkehr zu zeigen, um der Hilfe Gottes würdig zu werden.

Ist der 13. Adar ein Schabbat, wird das Esther-Fasten auf den Donnerstag vorverlegt.